Das Gefühl, sich mal nur auf seinen Beruf in der Versicherungsbranche und seine Familie konzentrieren zu können, ist nach drei Jahren unter Dauerstrom mal wieder neu für Sebastian Tyrala. Das sagt der ehemalige Trainer von Regionalligist Türkspor Dortmund selbst lachend gegenüber RevierSport.
Seit rund drei Wochen ist der 36-Jährige beim Aufsteiger nicht mehr im Amt. Ausgerechnet nach dem ersten und bisher einzigen Saisonsieg, einem 2:1 gegen Eintracht Hohkeppel, musste er gehen. "Ich bleibe dabei, dass es eine Fehlentscheidung war. Ich hatte ein gutes Verhältnis zur Mannschaft. Natürlich wurde mir dadurch auch ein Stück weit mein Traum, in der Regionalliga an der Seitenlinie zu stehen, genommen", sagte er.
Vom Kader selbst sei er überzeugt, auch wenn es die Ergebnisse nicht unbedingt hergäben. "Ich kann natürlich nur für die Zeit sprechen, in der ich da war. Da hatte ich immer den Eindruck, dass wir mithalten können. Gleichzeitig darf man natürlich auch nicht vergessen, wo der Verein herkommt", sagte Tyrala mit Blick auf den derzeit letzten Platz des Aufsteigers.
Tyrala selbst konzentriert sich derzeit vor allem auf seinen Hauptjob in der Versicherungsbranche. "Dazu ist eine Hospitanz bei Borussia Dortmund II geplant. Da schaue ich dem Trainer Jan Zimmermann mal für eine Woche über die Schulter und sehe mir an, wie bei einer Profimannschaft gearbeitet wird."
Tyrala, der als Spieler zwischen 2005 und 2010 die Schuhe für die BVB-Profis geschnürt hatte, sammelt weiter Erfahrungen, um sich für neue Trainerjobs zu empfehlen. "Natürlich würde ich gerne in der Oberliga oder in der Regionalliga an der Seitenlinie stehen. Aber da lege ich mich auch nicht fest. Wenn ein cooles, langfristiges Projekt kommt, dann bin ich dafür auch sehr offen. Ich denke, dass ich der richtige Mann dafür bin."
Unter Beweis gestellt hat Tyrala das schon bei Türkspor Dortmund, mit denen er in der Saison 2022/23 zunächst in die Oberliga und in der Folgesaison als Tabellenzweiter dann direkt in die Regionalliga West durchmarschiert ist. "Ich genieße gerade einmal die Ruhe, aber warte gleichzeitig auch wöchentlich darauf, dass es wieder losgeht. Natürlich habe ich richtig Bock."
Beim 1. FC Bocholt sei er dagegen kein Thema gewesen, versicherte er. "Das kann ich dementieren. Ich war nie vor Ort." Am Hünting ist der Cheftrainerposten seit der Entlassung von Björn Mehnert Mitte September frei.